Freitag, 31. Juli 2020

Das 40. Erlanger Poetenfest findet statt - 27. bis 30. August 2020

Stadt Erlangen - Kulturamt

Endlich einmal keine Absage! Das Erlanger Poetenfest, eines der bekanntesten und beliebtesten Literaturfestivals im deutschsprachigen Raum, wird vom 27. bis 30. August zum 40. Mal stattfinden. Die Jubiläumsausgabe wird eine besondere. Schließlich sind Großveranstaltungen bis auf Weiteres nicht erlaubt.

Das Kulturamt der Stadt Erlangen hat sich deshalb dafür entschieden, das 40. Erlanger Poetenfest 2020 in kleinen, dezentralen Veranstaltungsformaten und verstärkt im öffentlichen Raum umzusetzen. Eine große Anzahl an musikalischen und performativen Sonderveranstaltungen sowie Installationen im öffentlichen Raum ergänzen das diesjährige Fest.

Rund 90 Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Publizistinnen und Publizisten, Künstlerinnen und Künstler werden auch in diesem Jahr nach Erlangen kommen. Im Mittelpunkt steht die Reihe „Literatur aktuell“, unter anderem mit Marcel Beyer, Birgit Birnbacher, Valerie Fritsch, Verena Güntner, Anna Katharina Hahn, Monika Helfer, Thilo Krause, Christoph Peters, Marion Poschmann, Leif Randt, Ulrike Almut Sandig, Andreas Schäfer, Peter Stamm, Heinrich Steinfest und Anne Weber.

Zum Auftakt des 40. Erlanger Poetenfests präsentiert das Kulturamt Erlangen gemeinsam mit dem
Bayerischen Rundfunk am neuen Veranstaltungsort „Kulturinsel Wöhrmühle“ die Bayern 2-Nacht der Poesie. Esther Kinsky, Nadja Küchenmeister und Marion Poschmann stellen ihre neuen Gedichtbände vor, Lutz Seiler liest aus seinem mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichneten Roman „Stern 111“, Yasmo performt feministischen Hip Hop, umrahmt vom Slam-Poeten Bas Böttcher zusammen mit dem Trompeter Frank Braun.
Die aktuelle Literatur wird in diesem Jahr an fünf Orten in jeweils einstündigen Einzelveranstaltungen gefeiert. Marcel Beyer, Birgit Birnbacher, Daniela Danz, Valerie Fritsch, Dorothea Grünzweig, Verena Güntner, Anna Katharina Hahn, Monika Helfer, Volker Jarck, Thilo Krause, Christoph Peters, Marion Poschmann, Leif Randt, Ulrike Almut Sandig, Andreas Schäfer, Peter Stamm, Heinrich Steinfest, Anne Weber, Iris Wolff und Nell Zink und werden in der Regel jeweils zwei Mal an verschiedenen Orten eine halbe Stunde aus ihren Neuerscheinungen lesen und anschließend mit verschiedenen Poetenfest-Moderatorinnen und Moderatoren sprechen.

Die Gesprächsreihe „Zäsur 2020 – Die Welt im Wandel“ wird anlässlich der Corona-Krise Themen wie Freiheit, Demokratie, Bürgerrechte, Europa, Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft, Identität, Sprache und Ausgrenzung in den Fokus nehmen.
Was wir wollen … Was uns ausmacht … Was uns verbindet … Was uns abverlangt wird … Was es uns kostet … Was uns anstachelt … Wie sich Lager bilden … Was der Sprache zu Grunde liegt …
Unter dem Motto „Zäsur 2020 – Die Welt im Wandel“ wird die Gesprächsreihe mit elf einzelnen Veranstaltungen Themen beleuchten, die durch die Corona-Krise besonders in den Fokus oder auf beunruhigende Weise in den Hintergrund getreten sind: Freiheit und Individualität, Rechtsstaat und Demokratie, Digitalisierung, wirtschaftliche Entwicklungen, Europa, Lagerbildungen in den USA und bei uns, Ausgrenzung, Rassismus, Familie und Gesellschaft, Sprache und Identität, Heimat …
Dazu haben hochkarätige Gäste zugesagt: der Amerika-Experte Tyson Barker, der Autor Max Czollek, die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot, die Publizistin Kübra Gümüşay, die Philosophin Svenja Flaßpöhler, die Strafrechtlerin Elisa Hoven, die Literaturwissenschaftlerin Marina Münkler, der Wirtschaftsjournalist Henrik Müller, der Kulturjournalist und Korrespondent Malcolm Ohanwe, der irakische Schriftsteller Usama Al Shahmani, der Soziologe Martin Schröder und die Reporterin Gabriele Riedle.

Nachdem der Internationale Comic-Salon Erlangen in diesem Jahr abgesagt werden musste, steht das
Poetenfest-Programm für Kinder und Familien ganz im Zeichen der Comics: Am Wochenende findet im Garten des Kulturzentrums E-Werk das „Kinder lieben Comics! – Poetenfest-Spezial“ statt, mit Lesungen, Live-Zeichnen und Workshops. Dabei sind unter anderem Martin Baltscheit, Anne Becker, Tanja Esch, Anke Kuhl, Mawil, Philip Waechter und Matthias Wieland. Schon ab 1. August können Kinder ab 8 Jahren an einer Detektiv-Rallye durch die Erlanger Altstadt teilnehmen. Wer deckt die fiese Meerschweinchenentführung auf?
Auch grafische Literatur für Erwachsene findet sich in diesem Jahr verstärkt im Programm des Poetenfests: Der Erlanger Zeichner Michael Jordan stellt in einer Ausstellung und in einer Lesung gemeinsam mit dem Gitarristen Robert Lepenik seine neue Graphic Novel „Warum wir müde sind“ vor, Mawil präsentiert seine gefeierte Western-Hommage „Lucky Luke sattelt um“ und die diesjährigen Max und Moritz-Preisträgerinnen und -Preisträger Julia Bernhard, Anke Feuchtenberger, Lisa Frühbeis, @kriegundfreitag und Anke Kuhl lesen aus ihren prämierten Werken.

Auf der Kulturinsel Wöhrmühle, die in diesem Jahr gemeinsam mit dem Kulturzentrum E-Werk eigens eingerichtet wird, treten die Singer-Songwriter beim „Highlander Song Slam“ gegeneinander an und der klassische Open Air Poetry Slam zum Poetenfest präsentiert wieder einige der besten Literaturperformerinnen und -performer Deutschlands. Denis Scheck und Anne-Dore Krohn werden 250 Jahre Hölderlin feiern, Helmut Böttiger und Dirk Kruse anlässlich des 50. Todestags den jüdischen Dichter Paul Celan beleuchten, die Sängerin Dota wird mit ihrer Band ein Mascha Kaléko-Programm vorstellen und Nora Gomringer gemeinsam mit Jonas Timm und Philipp Scholz ihre Hommage an Dorothy Parker mit dem Titel „PENG PENG Parker“ nach Erlangen mitbringen.
Auch das Bayern 2-Büchermagazin „Diwan“ macht wieder in Erlangen Station und in Zusammenarbeit mit den Lamm-Lichtspielen wird eine Reihe von Literaturverfilmungen gezeigt.

Eine besonders wichtige Rolle wird in diesem Jahr der öffentliche Raum spielen. 
Wolf Böwig: 40.555 – der Kriegsfotograf rückt den Gewaltraum Europa auf Straßen und Plätzen Erlangens in den Fokus, indem er seinen Blick auf die Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln und die Situation an den europäischen Außengrenzen richtet. In einem „Stationengespräch“ mit Marko Dinić berichtet er von seinen Erfahrungen.

Die Gesprächsreihe „Zäsur 2020 – Die Welt im Wandel“ findet ihre Fortsetzung in einer großen Plakat-Kampagne, zu der zehn Gestalterinnen und Gestalter eingeladen wurden. Von Katastrophen, Umbrüchen und Neuanfängen erzählen Fahnentexte in der Innenstadt, Stimmen aus 40 Jahren Poetenfest werden an überraschenden Orten zu hören sein, der Objekt-Künstler Ariel Doron
wird mit seinem Buch-Retter-Mobil unterwegs sein und die Künstlergruppe „Studio B11“ wird dem ehemaligen Landratsamt am Marktplatz neues Leben einhauchen.

Hauptveranstaltungsorte sind der Skulpturengarten Heinrich Kirchner am Burgberg, der Innenhof des Stadtmuseums, Wiesengrundstücke der Villa an der Schwabach, des Bürgertreffs Die Villa, die Kulturinsel Wöhrmühle, das Open Air Gelände An der Bleiche, der Redoutensaal, das Kulturzentrum E-Werk und die Lamm-Lichtspiele.

Im Freien angekündigte Veranstaltungen finden auch bei Regen statt. Es gibt in diesem Jahr keine Ausweichmöglichkeit in Innenräume!
Aus organisatorischen Gründen müssen in diesem Jahr für alle Veranstaltungen Eintrittskarten
erworben werden. Es wird dringend empfohlen, den Vorverkauf in Anspruch zu nehmen, da Tageskassen nur in Ausnahmefällen und bei Restkarten geöffnet werden.
Der Vorverkauf startet online und an den bekannten Vorverkaufsstellen am 6. August 2020.  

Weitere Informationen:
Das Programmheft mit ausführlichen Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen sowie zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist ab Mitte August an ausgewählten Vorverkaufsstellen und Buchhandlungen in der Region Erlangen, Nürnberg, Fürth, Bamberg zum Preis von 4,00 Euro erhältlich.



Kulinarische Spezialitäten an der Nordsee

Kulinarische Spezialitäten an der Nordsee - Eine Auswahl an Restaurants und Cafés


Auswahl an Fisch-Spezialitäten © Blum Fisch-Spezialitäten
In Tinnum auf Sylt wird Fisch nach alter Tradition über Buchenholz geräuchert, es duftet appetitanregend. Täglich wird der frische Fisch von den Auktionen in Dänemark geholt; Heilbutt und Makrele zum Beispiel, schwammen am Vortag noch in der Nordsee. Bei Blum Fischspezialitäten in Tinnum wird der Fisch je nach Sorte eingelegt oder mit Gewürzen und Kräutern mariniert, dann auf Stangen gehängt und im Buchenholzrauch ein paar Stunden lang geräuchert. Am frühen Nachmittag öffnet der Räuchermeister die Tür des Ofens: warmer Rauch prickelt in der Nase, golden und glänzend hängt der Fisch an Stangen. Fisch zu räuchern ist seit alters her eine Methode, um ihn haltbar zu machen. Räucherfisch hat an der Küste Tradition und ist ein Zeichen kulinarischer Authentizität. Zudem: Räucherfisch ist schlicht lecker! Genießen kann man den Fisch zum Beispiel in den Filialen und Bistros von Blum sowie ausgewählter Sylter Gastronomie. Im Bistro neben dem Betrieb in Tinnum serviert das Blum-Team eine große Auswahl der frisch geräucherten Fisch-Stücke – sie kommen direkt aus dem Rauch, schmecken vorzüglich und jedes hat seinen eigenen, feinen Fischgeschmack. Der Heilbutt ist so zart, noch warm, dass er augenblicklich im Mund zu zerfließen scheint, die Schillerlocke ist knackig im Biss und der Pfeffer hat der Makrele ein zusätzliches feines Aroma gegeben. Blums Favorit ist der heiß geräucherte Stremellachs mit Kräutern, Pfeffer oder natur. Schmeckt auch gut draußen am Strand oder mit Blick auf die Häfen von Sylt. 

Hinrichsens Familienfarm auf Föhr © Harald Bickel
Eine Farm auf Föhr, Wiesen bis zum Horizont, Rinder grasen. Es gibt leckere Burger und auf dem Grill liegen saftige Dry-Age-Steaks (nach Anmeldung und Führung durch die hauseigene Whisky-Destillerie) – Bilder, die an den weiten, wilden Westen erinnern. „Mein Ururgroßvater wanderte, wie viele Föhrer, Mitte des 19. Jahrhunderts nach Amerika aus. Manche wurden dort Kapitäne - oder sie betrieben als Feinkosthändler in New York Delikatessen-Geschäfte“, berichtet Jan Hinrichsen. Er ist nicht nur Landwirt im Föhrer Westen, sondern auf Hinrichsen´s Familien Farm gibt es ein Hof-Restaurant mit amerikanischem Einschlag. „Die Rezepte für die Feinkostsalate stammen aus New Yorker Zeiten“, berichten die Gastgeber Marret und Jan Hinrichsen. Auf der Farm kommt in die Küche und auf den Grill, was auf den eigenen Weiden aufwächst. Familie Hinrichsen hält Short Horn Rinder und Husumer Protestschweine. Jan Hinrichsen bietet Führungen durch den Betrieb an. Rinder und Schweine leben in der Marsch und erhalten „…ausschließlich Marschwiesenheu und Gras“, zudem den Biertreber aus der Destillerie, auch so entstehe ein herausragender Fleischgeschmack, erklärt Jan Hinrichsen, „das Fleisch hängt sechs bis acht Wochen in unserem Reiferaum – dadurch verliert es an Gewicht und es entsteht ein intensiver und köstlicher Geschmack. Ohnehin haben beide Rassen eine gute Fleischqualität.“

Ein Eiergrog im Sommer? „Na klar, unseren Gästen schmeckt er jeder zu Jahreszeit!, sagt Angela Nissen vom Friesen-Café in Nebel auf Amrum. Auch dafür kommen sie, auch dafür nimmt man sich hier Zeit. Im Traditions-Café unter Reet, im Friesenhaus von 1745. „Den Eiergrog haben Anni und Meinert Nissen schon in den 1950er angeboten – Zucker und Eigelb schaumig schlagen, heißen Rum dazu und einen Schluck Wasser.“ Was wichtig ist: Der Eiergrog wird im Friesencafé noch immer von Hand gemacht und „just in time“, wie die Chefin bemerkt. Dafür wartet man gern ein bisschen. Das Sortiment an Torten und Kuchen ist eher klein, dafür sehr fein. Konditorhandwerk alter Schule, Jens Nissen tut dies in dritter Generation. Die Friesentorte natürlich, den Klassiker aus Blätterteig, Sahne und Pflaumenmus. Aber auch Friesenwaffeln – aus Mürbeteig und mit dem Waffeleisen im Café gebacken. Dazu, beispielsweise, hausgemachte rote Grütze den norddeutschen Nachtisch schlechthin aus Beeren der Saison, hier nach eigenem Rezept (das hat im Norden jede Hausfrau, jeder Konditor) mit Zimt und Kardamom verfeinert (mehr verraten sie nicht). Saisonal auch das Obst: Birnen, Stachelbeeren und Pflaumen gehören hierher. Im Friesencafé gibt es zu gegebener Zeit eine Birnen-Schoko-Lavendel-Quark-Torte, einen Pflaumenstreusel oder Stachelbeere auf Biskuit mit Vanillecreme. Ohne Chichi, einfach gut wie immer schon. Schlicht und schön ist das modernisierte Café, gehalten hauptsächlich in den Farben weiß und blau. So, wie die Strandkörbe auf der Terrasse. Im Gastgarten blühen die Hortensien bis in den Herbst und der Jasmin duftet so schön nach Sommer.   


Hektik hinter sich lassen und einkehren in den Hafen der Gelassenheit: in der historischen Häuserzeile am alten Hafen in Tönning liegt das Hotel und Restaurant „Zum Goldenen Anker“, ein Ort der Gastlichkeit seit mehr als hundert Jahren. Bis zum Bau des Eidersperrwerkes in den 1970er Jahren war Tönning, gelegen am Mündungstrichter des Flusses Eider, ein wichtiger Fischerei- und Handelshafen. Hafenstadt ist Tönning noch immer, Fisch und Krabben werden noch heute in dieser schmucken Stadt gehandelt. Das alte Packhaus, ein mächtiges Ziegelsteingebäude,  zum Beispiel zeugt von der Seefahrer-Tradition. Im Hafenbecken liegen zahlreiche Segelboote, idyllisch und romantisch ist der alte Hafen von Tönning. Von der Terrasse, oder: vom Sonnendeck, des „Goldenen Anker“ hat man einen schönen Blick über die Flaniermeile auf diese maritime Szene. Ein Besuch lohnt sich umso mehr, denn hier kann man sehr gut Fisch essen und in diesem schönen Ambiente typischer Nordseeromantik schmeckt es noch mal so gut. „Käpt´n“ Willi Peters und seine Crew bekommen fangfrischen Fisch, beispielsweise Seezunge oder Aal. Bekannt ist das Restaurant für „Scholle satt“: Man bekommt ein paar schöne, gebratene Schollen auf der Warmhalteplatte und kann nachbestellen, wie man möchte. Natürlich gibt es den Küstenklassiker Scholle auch nach „Finkenwerder Art“ (mit gebratenem Speck) oder mit frischen Krabben. Dazu Bratkartoffeln oder den köstlichen hausgemachten Kartoffelsalat. Denken sie bei „Scholle satt“ auch an die Dessert-Karte; es wäre schade, wenn für die Rote Grütze, den norddeutschen Nachtischklassiker schlechthin, kein Platz mehr wäre. Es sitzt sich herrlich unter den Linden oder dem Sonnensegel am Logenplatz von Tönning, im „Goldenen Anker“, dem Ort traditioneller, familiärer Gastlichkeit. Und man schaut den Booten zu bei lecker Scholle & Co.  

Weitere Informationen unter:

Nordsee-Tourismus-Service GmbH - www.nordseetourismus.de