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Übersetzerpreis
2016 für Dr. Michael Stein
Am Montag, 7.
November 2016 erhält Dr. Michael Stein den Japan Foundation Übersetzerpreis für
die Neuübersetzung des «Kopfkissenbuchs» von Sei Shōnagon aus dem Manesse
Verlag.
Seit
1999 verleiht das Japanische Kulturinstitut (The Japan Foundation) einen
Übersetzerpreis in Höhe von 5000 Euro für das beste in den letzten drei Jahren
aus der japanischen in die deutsche Sprache übersetzte und im deutschsprachigen
Raum als Buch erschienene literarische Werk.
Dr. Michael Stein, geb. 1948, studierte Japanologie mit Schwerpunkt klassische
Literatur in Frankfurt a. Main sowie europäische Theaterwissenschaft in
Frankfurt a. Main und Genua. Er promovierte über die Heian-Zeit (794–1185), jene Epoche also, in der das «Kopfkissenbuch» entstand.
Seit
1980 ist er Universitätsdozent an der Musikfakultät der Nationalen Hochschule
der Künste in Tokyo. Mit seiner Monographie «Japans Kurtisanen» von 1997
verfasste er eine umfangreiche Kultur- und Sittengeschichte fernöstlicher
Erotik und Unterhaltungskunst.
Im
Manesse Verlag erschien 2008 seine hochgelobte Übersetzung von Japans erster moderner Klassikerin Higuchi Ichiyo
«Mond überm Dachfirst».
Seine
Neuübersetzung von Sei Shōnagons «Kopfkissenbuch» beruht auf jahrzehntelanger
Beschäftigung mit diesem Hauptwerk der japanischen Literatur und dessen
historischem Hintergrund.
Sei Shonagon (ca. 966-nach 1010) stammte aus
einer literarisch und wissenschaftlich hochbegabten Familie. Ihr Vater war ein
bekannter Dichter und trat mit sechsundzwanzig Jahren in den Dienst der
Kaiserin Sadako und verbrachte ein Jahrzehnt bis zu deren Tod im Hofdienst.
Im
Oktober 2015 erschien bei Manesse die Neuausgabe einer erstmals vollständigen
Fassung von Sei Shonagons «Kopfkissenbuch», einem der frühesten und immer noch
bedeutendsten literarischen Werke der japanischen Literatur.
Der Verlag möchte mit seiner Neuübersetzung die Leserinnen und
Leser zu dieser poetischen Zeitreise an den japanischen Kaiserhof des Jahres
1000 einladen:
„Ein
Bündel edlen Papiers diente Sei Shonagon damals als Notizbuch. Ihm vertraute
sie an, was ihr durch den Kopf ging, darunter Vertrauliches und Delikates aus
den Privatgemächern des Kaiserpalasts. Ihre «Telegramme» aus einer sagenhaften
Hochkultur gewähren tiefe Einblicke in das Japan der Heian-Zeit wie auch ins Seelenleben
der Verfasserin selbst. Ihr radikal subjektives Bekenntnisbuch, erstmals
vollständig ins Deutsche übersetzt und dabei von aller falschen Süßlichkeit
befreit, bezaubert durch seinen klaren, ungekünstelten Ton. Freizügig stellt
hier eine kluge, selbstbewusste Frau Weltbewegendes neben scheinbar Banales,
spricht über Mode oder Galanterie und entlarvt mit spitzer Feder das
Intrigenspiel bei Hofe. Mit ihren lebendigen, ungezwungenen Improvisationen
voller Witz und Scharfsinn schuf sie die literarische Gattung zuihitsu,
und zeichnete «dem Pinsel folgend» all das auf, was ihr im Augenblick
bemerkenswert erschien. In Japan ahmten Dichter, Schriftsteller und Priester
sie nach, ohne jedoch jemals wieder die Ursprünglichkeit und Feinheit ihres
Vorbildes zu erreichen.“
Preisverleihung:
Montag,
7.November 2016 um 19 Uhr
Japanisches Kulturinstitut Köln (The Japan Foundation)
Universitätsstraße
98
50674
Köln
In
Verbindung mit der Preisverleihung ist eine Lesung aus dem Buch vorgesehen wie
auch eine Einführung von Dr. Elisabeth Scherer, Institut für Modernes Japan der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Barbara Conrady-Takenaka als
Sprecherin. In Kooperation mit der
Deutsch-Japanischen Gesellschaft zu Köln e.V.
Sei Shōnagon
Kopfkissenbuch
Neuübersetzung! Erstmals vollständig auf Deutsch!
Mit lesefreundlichem Kommentar
Aus
dem Japanischen übersetzt, herausgegeben und benachwortet von Michael Stein
Bibliophile
Prachtausgabe, foliengeprägter Leinenband mit zweifarbigem Schmucksatz,
384
Seiten
Euro
59,95 inkl. MwSt. jetzt kaufen