Donnerstag, 24. August 2017

Reisen - Genießen - Respiektieren


Reisen - Genießen - Respektieren

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat im November vor zwei Jahren das Jahr 2017 zum „Internationalen Jahr des nachhaltigen Tourismus für Entwicklung“ („International Year of Sustainable Tourism for Development“) erklärt. In ihrem Abschlussbericht „Die Zukunft, die wir wollen“, konstatieren die Vereinten Nationen, dass „ein gut konzipierter und gesteuerter Tourismus einen erheblichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in ihren drei Dimensionen leisten kann, in engem Zusammenhang mit anderen Sektoren steht und menschenwürdige Arbeitsplätze schaffen und Handelschancen erzeugen kann.”
Begründet wird die Ausweisung des Jahres unter anderem mit der Bedeutung des Tourismus für die Völkerverständigung und die Wertschätzung anderer Kulturen. Außerdem gelte nachhaltiger Tourismus als Instrument zur Abschaffung der Armut, zum Schutz der Umwelt, zur Verbesserung der Lebensqualität und zur wirtschaftlichen Stärkung von Frauen und Jugendlichen. 1

Diese Ausrufung zu gegenseitiger Rücksichtnahme und Nachhaltigkeit ist umso wichtiger als die Zunahme der Touristen in bestimmten Orten und Regionen immer öfter als Stress- und Störfaktor wahrgenommen werden. Palma de Mallorca, Barcelona, Dubrovnik, seit langem bereits Venedig und seit neuerem auch Island (die Zahl der Besucher stieg um ein Fünffaches seit 2010) stöhnen unter den vielen Sommerurlaubern und seit dem letzten Jahr werden die Proteste der Einwohner lauter.

Rücksichtnahme, Anstand und Respekt sollten die Schlagworte für den Besuch eines fremden Landes mit seinen gastgebenden Einwohnern für zukünftigen, nachhaltigen Tourismus sein. Die Welttourismusorganisation UNWTO lanciert dazu eine große Konsumentenkampagne. Im Rahmen des «Internationalen Jahrs des nachhaltigen Tourismus 2017» wird die auf Urlauber zielende Kampagne „Travel. Enjoy. Respect.“ (Reisen - Genießen - Respektieren) lanciert (Video).

Die Botschaft ist einfach und einleuchtend: Tourismus kann ein Katalysator für positive Entwicklungen in der Welt sein. Der Tourismus soll als Chance und nicht als Übel verstanden werden. Das gehe, wenn Reisen wieder als Entdecken anderer Kulturen und Landschaften verstanden werde, wenn man das besuchte Land respektiere und mit der eigenen Präsenz bereichere, statt das Gefühl zu haben, im Ausland sei alles erlaubt (!). Reisende sollen Botschafter einer besseren Zukunft sein.

UNWTO-Generalsekretär Taleb Rifai erklärt: «Um sicher zu stellen, dass Tourismus sowohl für den Reisenden als auch für den Gastgeber eine Bereicherung ist, sind nachhaltige Tourismusstrategien notwendig, welche sowohl lokale als auch nationale Behörden, im Tourismus tätige Privatgesellschaften, die einheimische Öffentlichkeit sowie die Touristen selber mit einbeziehen sollen.»  2