Frederking & Thaler |
Henning Aubel (Hrsg.)
Das Buch der
unheimlichen Orte in Deutschland
Möchten Sie Deutschland von seiner mysteriösen Seite
kennen lernen, sollten Sie zu diesem interessanten Buch greifen. Bald beginnt
die Urlaubszeit und Deutschland ist nach wie vor ein beliebtes Reiseziel.
Abenteuer kann man auch hierzulande erleben und warum sollte es nicht einmal
unheimlich und spannend werden ?
Von Nord nach Süd und West nach Ost werden Felsen, Seen,
Ruinen, Kapellen und Keller mit „Gruselgeschichten“ vorgestellt.
Das Autorenteam begab sich auf Reisen und entdeckte spannende
Plätze und einsame Orte mit Legenden und Sagen.
Man kennt die Geschichte der Loreley am Rhein, aber kennen Sie auch die „wilden Fräuleins von Hindelang“ oder das „Land der Hexen und Gespenster“? Die Harzer Brockenhexen sind einem schon eher geläufig, aber die wilden
Fräuleins, die sich mit den Männern vor Ort einließen und deren Namen man nicht
suchen sollte, kennen wahrscheinlich mehr die „Insider“ im Allgäu.
Wer in Norddeutschland zur Schule gegangen ist, hat
bestimmt die Moorleichen im
Schleswiger Museum besucht oder kennt die Geschichten der sagenumwobenen Stadt Rungholt, das Atlantis der Nordsee.
Oft werden ungewöhnlichen Felsbrocken oder bizarren
Bergformationen Legenden angeheftet. In diesem Buch geben die Sagen über die Watzmannfamilie im Berchtesgadener
Land, die Externsteine im
Teutoburger Wald, die gewaltigen Findlinge der Visbeker Formation „Braut und Bräutigam“ bei Oldenburg oder der „Boitiner Steintanz“ bei Bützow gute
Beispiele davon ab.
Auch beklemmend wirkende Orte werden beschrieben. Sie
sind weniger von Legenden umwoben, als vielmehr von bitterer Realität - sie
haben mit Krieg zu tun. Hier sei das U-Boot
995 bei Laboe an der Ostsee erwähnt, heute zur Besichtigung freigegeben, ebenso
der Regierungsbunker im Ahrtal oder
die „gigantische Ferienanlage“ Prora
auf Rügen. Sie sollte gleichzeitig 20.000 Urlaubern Platz bieten. Die acht
Betonbauten geben ein Beispiel „nationalsozialistischer Architektur“ ab. Doch
Urlauber kamen keine, der 2. Weltkrieg war ausgebrochen. Der Bunker im
lieblichen Ahrtal liegt versteckt zwischen Weinbergen und Wäldern. Etwa
dreitausend Menschen der Staatsregierung sollten bei einem Kriegsausbruch rund
einen Monat ausharren können. Ein beklemmendes Gefühl bekommt man schon beim
Durchgehen durch das sehr schmale Innere des U-Boots, das am Strand von Laboe
steht, wie war es wohl dann für die Matrosen unter dem Meer ?
Nichts für schwache Nerven ist der schmale Weg durch die dunkle
Höllentalklamm bei Grainau im
Wettersteingebirge, der nur im Sommer begehbar ist. Doch am Ende wartet ein
weiter Blick auf die Zugspitze und den Höllentalferner. Auch die Pollingsrieder Kapelle am Starnberger
See soll in früheren Zeiten ein schauriger Ort mit Geistern und Höllenhunden
gewesen sein.
Auf über 220 Seiten haben die vier Autorinnen und Autoren
51 Geschichten und Informationen zusammengetragen und herausgegeben. Jeder
sagenumwobenen Ort wird auf drei Seiten mit kleinen Bildern beschrieben, dem
ein großformatiges Bild und ein Kartenausschnitt vorangestellt wurden. Ein
Register Bild- und Textnachweis und eine Vorstellung der Autorinnen und Autoren
schließen das schöne Buch ab.
Autorenteam:
Henning Aubel, Sabine Durdel-Hoffmann, Dr. Petra Gallmeister,
Brigitte Lotz
Fazit:
Wenn Sie in Deutschland auf Reisen gehen, nehmen Sie am
besten das Buch mit. Es ist spannend geschrieben und auf dem Kartenausschnitt
ist der mysteriöse Ort umrahmt, so dass Sie ihn finden. Vielleicht wohnen Sie
in der Nähe, warum nicht mal einen Ausflug zu einem der Plätze unternehmen und
den Kindern die geheimnisvollen Stätten zeigen ? Das „Buch der unheimlichen
Orte in Deutschland“ ist auf jeden Fall lesenswert und wird sehr empfohlen.
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Henning Aubel
Das Buch der
unheimlichen Orte in Deutschland
Hardcover, ca. 140 Abbildungen
Format 19,3 x 26,1 cm
224 Seiten
1.Auflage März 2018
Euro 25,99 inkl.
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