FRIEDRICH DENK
WER LIEST, KOMMT WEITER
Ein Plädoyer für das Lesen und das Buch.
Schon wer das Inhaltsverzeichnis durchsieht, erkennt 37
Punkte, die erklären, warum Lesen wichtig ist und die Antwort auf die Frage:
Wozu lesen?
Warum sollen wir lesen?, ist eine der wichtigsten Fragen,
die in diesem Buch erörtert und beantwortet wird. Der Autor, Friedrich Denk, beschäftigt
sich außerdem mit den Fragen: Warum wird heute weniger gelesen? Wo, wann und
wie können wir lesen? Was können wir lesen? Doch der größte Teil des Buches
beschäftigt sich mit der Frage: Wozu lesen?
Verändertes
Leseverhalten
Jugendliche lesen immer weniger Bücher, aber lesen und
tippen eifrig Mails und SMS ins Handy oder IPad. Als Deutschlehrer,
Studiendirektor und Schriftsteller fällt Friedrich Denk natürlich zuerst bei
seinen Schülern das veränderte Leseverhalten auf. Er fragt sich, woran das
liegt und kommt schließlich auf die heutige Art der Kommunikation, der
Informationsaufnahme. Handys, Tablets, IPhones ersetzen das Buch.
Philosophen denken
schon seit 2000 Jahren über das Lesen nach
Heute wird weniger gelesen wird als früher. Allerdings ist der Autor nicht der
erste, der sich Gedanken über das Lesen gemacht hat, und er zitiert Philosophen
aus der frühesten Geschichtsschreibung wie Aristoteles, Augustinus, Seneca und
andere. Komisch, dass schon damals, 300 Jahre vor Christus, also vor mindestens
2313 Jahren, sich Leute über den Nutzen des Lesens Gedanken gemacht haben, ohne
das Vorhandensein von Fernsehen und Computer.
Keine Zeit zum
Lesen
Die zweite Frage, warum heute weniger gelesen wird, beantwortet
der Autor im Folgenden: Forscher haben herausgefunden, dass die Menschen in
Deutschland einfach keine Zeit mehr haben, weil sie etwa 22 Jahre ihres
Wachseins vor dem Fernseher oder Computer sitzen und so auch keine Zeit mehr
haben zum Lesen. Die Neugierde am Schauen und Sehen wird durch Fernsehen und
Internet schneller befriedigt, ebenso der Wunsch nach Zerstreuung und
Unterhaltung. Dazu kommen die Faszination und das Angebot der visuellen Medien
(Bilderstrecken und Pornovision als Befriedigung geheimer sexueller Wünsche).
„Die Ohren sind weniger leicht zu überzeugen als die Augen“ wusste schon
Herodot 485-425 vor Christus, was sich die visuellen Medien von heute zu Nutze
machen.
Kommunikation
durch neue Medien erleichtert
Das Bedürfnis nach Kommunikation wird durch das Angebot
der sogenannten Mitmachshows (Rufen Sie an…) und auch durch die
Kommentarfunktionen auf sehr vielen Internetseiten befriedigt. Jeder kann seine
Meinung äußern, was natürlich in einer funktionierenden Demokratie wichtig ist,
aber auch zu Missbrauch führen kann. Anerkennung und Erfolg bieten Internet,
Facebook, Handy, dazu kommen die Wünsche nach Macht und Freiheit, die bei
PC-Spielen, Spielekonsolen, erfüllt werden, aber auch die Macht andere anonym
zu denunzieren. Durch die Gefahr von Cybermobbing fallen Jahr für Jahr mehr
Jugendliche zum Opfer.
Werbung nutzt
Klickverhalten aus
All dies nutzen die Anbieter aus, um nicht nur Kinder und
Jugendliche zu beeinflussen. Sie versuchen, durch Studien des „Klickverhaltens“
immer gezielter die „richtige“ Werbung zu schalten und die Mediennutzer zum
Kauf aller möglichen Produkte zu verleiten.
Politiker nutzen die Medien für ihre Zwecke wie
Wahlpropaganda aus. Diktaturen verbieten Facebook und Twitter, und nutzen das
Internet als Druckmittel gegen ihre Bevölkerung, in dem sie Internetseiten zensieren
oder sperren.
Es gibt eine reelle Suchtgefahr durch die neuen Medien,
von einer Lesesucht hat man noch nie gehört.
Am Ende des Buches sind 418 „Lieblingsbücher für junge
Leser“ aufgelistet, die von 168 Beraterinnen und Beratern empfohlen wurden.
Dabei sind unter anderem: die Bibel, Der Weltensammler, Michel aus Lönneberga,
Sagen des klassischen Altertums, Robinson Crusoe, Gullivers Reisen, Die Odyssee
und viele mehr. Diese Liste lag mit einem „Appell für das Lesen zum Welttag des
Buches 2013“ im Münchner Literaturhaus aus, aus Anlass einer „Matinée zum Lob
des Lesens“.
Fazit:
In diesem überaus wichtigen Sachbuch geht es um nichts
weniger als das Lesen selbst und die Erkenntnis, dass, wenn man liest, nicht
nur weiter kommt, wenn man beim Lesen in einem Zug oder Bus sitzt, sondern man
kommt auch im Leben weiter.
Die vielen kurzen Kapitel treffen den Nagel auf den Kopf
und der letzte Satz leitet das nächste Kapitel ein. Es müssen gar nicht immer
neue Bücher sein. Gerade die alten Philosophen wie Aristoteles, Seneca, Herodot
oder Dichter und Denker wie Goethe, Schiller, Heine und viele andere werden
heute in diesem Sachbuch zitiert, was bedeutet, dass sie ebenfalls noch sehr
aktuell sind und sich schon zu ihrer Zeit Gedanken zum Lesen gemacht haben,
ohne Kenntnis von Internet und Fernsehen.
Wer liest (ob Buch oder Zeitung/Zeitschrift/Magazin), hat
mehr vom Leben, ist auf jeden Fall meine Meinung. Das Buch von Friedrich Denk
ist sehr zu empfehlen, denn es zeigt, wie wichtig das Lesen in unserer heutigen
Zeit ist.
Autor:
Friedrich Denk, geboren 1942, war Deutschlehrer und
Studiendirektor in München, London und Weilheim (Oberbayern) und ein wichtiger
Kritiker der Deutschen Rechtschreibreform. Er studierte Germanistik, Romanistik
und Philosophie in München und Bordeaux. Er gründete die „Weilheimer Hefte“ und
die „Londoner Lesehefte“, um junge Menschen für das Lesen und die Literatur zu
begeistern. Er organisierte mehr als 200 Lesungen für mehr als 60 Autorinnen
und Autoren mit mehr als 500 Zuhörern.
Er ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und des
internationalen Schriftstellerverbandes PEN.
FRIEDRICH DENK
WER LIEST,
KOMMT WEITER
„„Was eigentlich wünscht ihr euch für euer Kind...
vielleicht zunächst einmal etwas so Banales wie, dass es in der Schule gut
vorankommt? Ja, aber dann müsst ihr ihm
den Weg zum Buch weisen, und zwar nicht nur zum Lehrbuch, sondern auch zu
solchen Büchern, die seine Lesegier einzig und allein dadurch wecken, dass sie
lustig und spannend sind. Ist es nicht wunderbar, dass euer Kind nur dadurch,
dass es etwas tut, was ihm Spaß macht,
sich um vieles besser ausdrücken und schreiben lernt und so viel mehr über die
Welt erfährt, selbst über so was, das man in der Schule können muß?“ (Astrid
Lindgren)
Bei den Recherchen zu diesem Buch merkte Friedrich Denk,
was fast allen Büchern zum Thema Lesen fehlt: eine überzeugende Antwort auf die
Frage, wozu man überhaupt lesen soll, anders gesagt, welche Vorzüge das Lesen
von Büchern und Zeitungen hat, die andere Medien nicht bieten können. Um diese
Frage geht es in diesem Buch.“ (Klappentext)
Der Autor:
Friedrich Denk, geboren 1942, war Deutschlehrer und Studiendirektor in
München, London und Weilheim (Oberbayern) und ein wichtiger Kritiker der
Deutschen Rechtschreibreform. Er studierte Germanistik, Romanistik und
Philosophie in München und Bordeaux. Er gründete die „Weilheimer Hefte“ und die
„Londoner Lesehefte“, um junge Menschen für das Lesen und die Literatur zu
begeistern. Er organisierte mehr als 200 Lesungen für mehr als 60 Autorinnen
und Autoren mit mehr als 500 Zuhörern.
Er ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und des
internationalen Schriftstellerverbandes PEN.
Mit einem Nachwort von Martin Walser
Sehr empfehlenswertes Buch zum Thema Lesen, nicht nur für
Jugendliche, sondern auch für Erwachsene.
Friedrich Denk
Wer liest, kommt
weiter
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, Format 12,5 x 20 cm
Sachbuch, 287 Seiten
1.Auflage 2013
Preis: Euro 19,99 Buchkaufen
Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh